Die Wohngemeinschaft

In Berlin wird über die Mietpreisbremse diskutiert, in den Großstädten wird der günstige Wohnraum immer knapper, viele Menschen vereinsamen, weil sie außer Arbeit kaum soziale Kontakte haben. Aus diesen und anderen Gründen kann die Überlegung, in eine Wohngemeinschaft zu ziehen oder eine WG zu gründen, ihren Reiz haben.

Zweck- vs. Wohngemeinschaft

In einer Zweckgemeinschaft wohnt man mit anderen Menschen in einem Haus oder einer Wohnung, ohne viele Berührungspunkte zu haben. Es sind vielleicht Absprachen getroffen worden, wie die Küche oder das Badezimmer nach Benutzung zu reinigen sind und es wird einen Reinigungsplan geben. Ansonsten geht jeder seine eigenen Wege. Vielleicht wechselt man ein paar Worte, wenn man sich in der Küche oder dem Flur über den Weg läuft.

In einer Wohngemeinschaft können vorher einander fremde Menschen zusammenleben oder befreundete Personen beschließen, zusammenzuziehen. Häufig finden sich Studenten eines Studiengangs zusammen. Es können aber auch Schulabsolventen sein, die in verschiedene Ausbildungszweige gehen und ihre gegenseitige Sympathie nutzen, um eine Zeitlang kostengünstig zusammenzuleben.

<p>Wie in einer Zweckgemeinschaft gibt es für jeden ein eigenes Zimmer und den gemeinsamen Küchen- und Badbereich. Je nach Raummöglichkeiten kann es auch einen Aufenthaltsraum geben, der von allen genutzt wird. Im Vorrats- und im Kühlschrank gibt es Bereiche, in denen Verbrauchsgüter stehen, die für alle sind, aber jeder hat auch seine eigenen Lebensmittel, die nicht der Allgemeinheit gehören. Gemeinsames Kochen und andere Unternehmungen wie Spieleabende oder spontane Feten sind in einer Wohngemeinschaft immer möglich. Da man viel miteinander unternimmt, ist auch von Zeit zu Zeit Gesprächsbedarf. WG-Besprechungen sollten mindestens einmal im Monat stattfinden, um alles, was die Mitbewohner angeht, auch zur Sprache zu bringen.

Eine Wohngemeinschaft verlangt von allen Bewohnern eine Menge ab, denn jeder muss auf die anderen eingehen und so manches Mal zurückstecken. Diese Lebensart passt nicht unbedingt zu jedem. Ist man unsicher, kann man vielleicht für eine begrenzte Zeit ein WG-Zimmer zwischenmieten.