Mit Minimalismus zu mehr Lebensglück
Das Schlagwort der Lebenskünstler aus der jüngsten Vergangenheit heißt Minimalismus. Der Ansatz, der echtes Glück, Wertschätzung und Nachhaltigkeit in das Leben bringen soll, wird inzwischen vielseits diskutiert und gewinnt immer mehr Anhänger, die noch vor kurzem ihre Wohnung im Keller und dem Dachboden von unten bis oben mit Erinnerungen vollgestellt haben. Der Minimalismus ist dabei kein radikaler Ansatz, sondern er lässt zu, dass eigene Grenzen herausgearbeitet werden können, die dann Stück für Stück wieder modifizierbar sind. So soll am Ende eine Lebenseinstellung herauskommen, die einen zufriedenen Geist produziert und damit das ansonsten nur schwer zu fassende Glück endlich ins Leben bringen soll.
Alles raus? – Der Minimalismus schlägt zurück!
Beim Minimalismus geht es nicht darum, alle Gegenstände aus der Wohnung zu entfernen, die vorhanden sind. Das klassische Bild einer Person auf einem Sofa in einem leeren Zimmer ist zwar plakativ, aber nicht für den alltagstauglichen Minimalismus passend. Einige Gegenstände werden ja nun benötigt. Es geht vielmehr darum, die Gegenstände, die nicht mehr benötigt werden zu entfernen, zu verschenken oder vielleicht sogar zu verkaufen, damit sie in anderen Haushalten wieder eine Aufgabe haben und nicht einfach nur wie Müll irgendwo abgestellt werden. Nur noch das besitzen, was man wirklich will und braucht, das ist die Hauptdevise vieler Minimalisten. Menschen mit hoffnungslos überfüllten Abstellräumen, Kellern und Dachböden werden schnell zustimmen, wenn darauf aufmerksam gemacht wird, dass durchaus das eine oder andere wirklich schon seit Jahren nicht mehr gebraucht wird.
Die Katze kann bleiben
Radikale Minimalisten beschränken sich auf wenige Gegenstände, manchmal sogar unter 50, die sie im eigenen Haushalt besitzen wollen. Das ist aber wie gesagt eine radikale Einstellung. Es gibt auch sanftere Herangehensweisen. Es ist auch minimalistisch, wenn nur ein Zimmer oder eine Ecke im Haus entrümpelt wird und danach plötzlich erheblich aufgeräumter aussieht.
Zu viele Sachen machen nicht glücklich, sie engen nur ein und nehmen den Dingen, die wirklich gebraucht werden, Platz weg. Dabei kann jeder kreative Ideen entwickeln. Wie pfiffig ist es Fotos, von den zugestellten Ecken zu machen, die dann in schönen bilderrahmen an die Wand gehängt werden, sodass in der eigenen Wohnung ein Vorher-Nachher-Effekt entsteht. Die Anzahl der Gegenstände ist immer noch da, aber eine kleine Erinnerung ist dazugekommen, für den Fall, dass die Motivation zum Minimalismus einmal nachlässt.
Die Wohnsituation nachhaltig verändern
Das Tiny House ist eine nicht mehr ganz neue Idee. Aber es symbolisiert den Minimalismus-Trend eindeutig. In dem deutlich eingeschränkten Lebensraum gibt es eben auch nicht mehr für alles Platz. Es muss gezielt aussortiert und weggegeben werden. Manchmal kann diese Erfahrung schmerzvoll sein, wenn es liebgewonnene Gegenstände betrifft. Aber in den meisten Fällen fühlt sich der neugeborene Minimalist erheblich besser, wenn er sich von all dem Ballast tatsächlich befreit hat. Wie bei vielen Gewohnheiten muss das neue Lebensprinzip erst verinnerlicht werden, ehe der minimalistische Lebensstil beginnt, Spaß zu machen.